Exkursion
18. September 2024
Tagesfahrt nach Leiden, NL: Wereldmuseum
Wereldmuseum

Seit zwei Jahren besuchen wir ethnologische Museen in Deutschland und Europa und lassen uns vor Ort von Direktor*innen und Mitgliedern des Kurator*innen-Teams die Konzepte der jeweiligen Ausstellunggestaltung erklären und tauschen uns über Veränderungen der Konzeption ethnologischer Museen und deren Zukunft aus.
Am 18.09.2024 stand nun das Wereldmuseum Leiden auf unserem Programm, nach dem wir bereits Anfang des Jahres das Wereldmuseum in Amsterdam besuchen konnten. Dr. Lydia Kieven, Expertin für Indonesien; Wissenschaftlerin und freiberufliche Mitarbeiterin des Museumsdienstes in Köln, hatte die Reise durch einen Vortrag zu aktuellen niederländischen Restitutionen indonesischer Objekte vorbereitet und begleitete auch die Tagesfahrt nach Leiden. Unsere Gruppe von vierzehn Personen bestand aus Mitgliedern, die als Teil der Deutsch-Indonesischen-Gesellschaft bereits gut informiert über indonesische Kunst und Kultur sind, als auch aus Mitreisenden, die sich bisher noch nicht tiefergehend mit Indonesien beschäftigt hatten.

Am frühen Vormittag reisten wir mit der Bahn von Köln-Deutz aus nach Leiden und die Deutsche Bahn überraschte uns mit so perfekter Pünktlichkeit, dass wir in Utrecht noch Zeit für einen Kaffee und ein kleines Frühstück hatten. Auf die Minute nach Fahrplan erreichten wir danach Leiden, das sich zwar mit großer Baustelle am Bahnhof aber bei bestem Sonnenschein zeigte. Entspannt spazierten wir die wenigen Minuten bis zum Museum.
Vor Ort wurden wir sehr herzlich empfangen. Anne Marie Woerlee und Marjolein van Asdonck begrüßten uns im Foyer und führten uns gemeinsam durch das Haus. Anne Marie Woerlee, die schon viele Jahre am Haus tätig ist und lange Zeit für die Ausstellungsgestaltung zuständig war, übernahm den ersten Teil des Programms und stellte uns das aktuelle Ausstellungkonzept, die in letzter Zeit erfolgten Neuerungen und auch die Pläne für weitere Änderungen der Präsentation vor. Wechselnde Videoprojektionen an den Wänden und in jedem Themenbereich passende Soundscapes sorgen für eine besondere Atmosphäre. Die ursprünglich geplanten 60 Minuten wurden durch sich immer wieder ergebene Gespräche, Fragen und Diskussionen zu sehr kurzweiligen 90 Minuten.


Im modernen Museumscafé gab es bei Kaffee, Kuchen oder Quiche eine kurze Verschnaufpause zu der sich auch die beiden Kuratorinnen gesellten, immer offen und herzlich am Austausch interessiert. Der zweite Teil des Nachmittags war dann Indonesien und aktuellen Restitutionen gewidmet. Marjolein van Asdonck übernahm als Indonesien-Kuratorin nun den Hauptteil der zweiten Führung. Einige Plätze in den Vitrinen waren kurzeitig leer, die Objekte gerade erst zur Vorbereitung für den Versand nach Indonesien entnommen. Frau Dr. Kieven, die selbst Gamelan spielt, hatte bei den Schattenfiguren auch Ergänzungen gewissermaßen live aus Indonesien über WhatsApp. Auch die zweite Führung dauerte noch etwas länger als geplant.


Im Anschluss an die beiden sehr gelungenen Führungen hatten wir nur noch wenig Zeit uns eine Ausstellung mit zeitgenössischer Kunst aus Afrika und der afrikanischen Diaspora anzusehen oder für einen kurzen Spaziergang durch die schöne Leidener Altstadt oder einen Kaffee in der Abendsonne an einer der Grachten.
Viel zu kurz war dieser Tag und um kurz vor 18 Uhr machten wir uns wieder auf die Heimreise. Die Stimmung an den Gruppentischen war gelöst und es wurde viel gelacht. Auch auf der Rückfahrt zeigte sich die Deutsche Bahn von ihrer besten Seite. Voller vieler neuer Eindrücke kamen wir nach einem langen aber erfüllten Tag gut gelaunt um 21:20 Uhr wieder in Deutz an.